Zusammenführung von Krebsregisterdaten und multimodalen, melderbasierten Diagnostikdaten zur KI-basierten Biomarker-Detektion (CanConnect)

Projektlaufzeit: September 2022 bis August 2025

Motivation

Die Entwicklung besserer Krebstherapien erfordert umfangreiche Falldaten, die das jeweilige Krankheitsbild, das Therapieansprechen, sowie den Krankheitsverlauf beschreiben. Aus diesem Grund sammeln die deutschen Krebsregister systematisch Daten über Tumorfälle und stellen diese der Forschung zur Verfügung. Jede Patientin, jeder Patient und jede Krebserkrankung sind höchst individuell. Daher müssen Falldaten sehr detailliert sein und insbesondere molekulare, zelluläre und immunologische Informationen enthalten. Aktuell beschreiben die an die Krebsregister gemeldeten Daten Tumorfälle jedoch nur grob und partiell. So wird die Erforschung von Krebsarten und die Entwicklung patientenspezifischer Therapien deutlich erschwert.

Ziele und Vorgehen

Das Projekt CanConnect verfolgt das Ziel, Krebsregisterdaten mit vielfältigen Diagnostikdaten der meldenden Kliniken zu verknüpfen. Im Zentrum steht die Entwicklung eines allgemeinen Verknüpfungskonzepts, das umfangreiche, detaillierte Falldaten für die Forschung nutzbar macht und gleichzeitig den Schutz der Patientendaten gewährleistet. Die Machbarkeit und der Nutzen des entwickelten Verknüpfungskonzepts werden anhand des Anwendungsfalls „Glioblastom“, eines bösartigen Hirntumors, demonstriert. Hierfür wird das entwickelte Verknüpfungskonzept angewendet, um Krebsregisterdaten mit weiteren Diagnostikdaten aus der Pathologie anzureichern. Die verknüpften Daten werden mit Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) analysiert, um daraus als exemplarische Anwendung neue Diagnoseparameter (sogenannte Biomarker) für das Glioblastom abzuleiten. 

Perspektiven für die Praxis

Das Projekt CanConnect soll einen wesentlichen Beitrag leisten, um Krebsregisterdaten effektiver für die Krebsforschung nutzen zu können. Die entwickelten Datenverknüpfungskonzepte sollen bei der Gestaltung der zukünftigen zentralen Antrags- und Registerstelle beim Zentrum für Krebsregisterdaten Berücksichtigung finden. Für Patientinnen und Patienten könnten sich aus darauf aufbauenden Forschungsergebnissen präzisere und wirksamere Behandlungsmethoden ergeben.

© Fraunhofer MEVIS
Verknüpfung von KR-Datensätzen mit weiteren dezentralen Diagnostikdaten für die KI-basierte Biomarkerforschung